Ein gebrauchtes Boot kaufen: 5 Fragen, die man sich vorher stellen sollte
Foto: Messe Berlin GmbH
Ein eigenes Boot zu besitzen und rausfahren zu können, wann immer man will: Für viele ist das ein Traum und der Inbegriff von Freiheit. Frisch aus der Werft müssen Jolle, Kajütboot, Hausboot oder Motoryacht dabei nicht kommen, denn auch der Markt an gebrauchten Booten ist groß. Doch ein solcher Kauf sollte gut durchdacht sein.
1. Wie soll das Boot genutzt werden?
Viele sind nach einem Bootsurlaub ganz beseelt und würden am liebsten so schnell wie möglich wieder an Bord. Vielleicht beim nächsten Mal sogar als Eigner. Ratsam ist jedoch, zunächst in sich hineinzuhorchen und diesen Traum realistisch zu bewerten. Denn damit sich ein Kauf lohnt, sollte das gebrauchte Boot auch genutzt und nicht irgendwann irgendwo einsam rumdümpeln. Kann man sich vorstellen, viel Freizeit und einen Großteil des Urlaubs auf dem Boot zu verbringen? Falls ja: Dann auf geht’s! Wer sich hingegen vor allem als Wochenend-Kapitän sieht und auch Fan von Flugreisen oder Städtetrips ist, sollte vielleicht weiterhin auf Charterangebote setzen. So muss man sich auch nicht auf ein Modell festlegen, sondern kann immer wieder neue Bootstypen ausprobieren.
2. Gibt es eine feste Crew?
Bootfahren ist in der Regel nichts für „Einzelgänger“. Spätestens beim Schleusen oder An- und Ablegen braucht man die wachsamen Augen und helfenden Hände seiner Crew. Deshalb sollte im Vorfeld offen geklärt werden, ob Familienmitglieder oder Freunde die Bootsleidenschaft auch wirklich teilen und regelmäßig Zeit für Touren haben. Ist das nicht der Fall: Abstand nehmen vom eigenen Boot und lieber ab und zu eines mieten.
3. Sind ausreichend finanzielle Mittel vorhanden?
Ein gebrauchtes Boot ist natürlich preiswerter als ein neues. Aber beim Kaufpreis allein bleibt es nicht. Je nach Alter, der technischen Ausstattung und den verbauten Materialien kommen langfristig weitere Kosten hinzu. Motor und Getriebe müssen regelmäßig gewartet werden; auch Dinge wie Heizung, Bordtoilette, Ankerwinsch oder Pumpen benötigen womöglich irgendwann eine Reparatur. Hinzu kommen die Pflege von zum Beispiel den wetteranfälligen Materialien an Deck, die Reinigung des Unterschiffs sowie der Öl- und Anodenwechsel. Einiges davon werden handwerklich Geschickte sicher selbst erledigen können, für manches hingegen braucht man einen Fachmann. Weitere finanzielle Posten: Liegeplatz und Winterlager, Sprit und Versicherungen (Haftpflicht und Kasko). Allgemein kann man sich an der Zehn-Prozent-Formel orientieren. Das heißt, die jährlichen Betriebskosten betragen in etwa zehn Prozent des Kaufpreises.
4. Ist genug Zeit vorhanden?
Geld ist die eine, Zeit die andere Seite. Lassen berufliche und private Verpflichtungen sowie weitere Hobbys und Interessen genug Raum, um sich um das Boot zu kümmern? Denn der Besitz eines solchen kann durchaus zeitintensiv sein. Pflege und Reparaturen dauern in der Regel länger, als vorher kalkuliert. Wer nicht gerade „um die Ecke“ einen Liegeplatz ergattert hat, muss zudem auch immer Hin- und Rückfahrten einplanen. Ein Boot ist kein Fahrrad und braucht fast so viel Zuwendung wie ein neues „Familienmitglied“.
5. Wo sollte man ein gebrauchtes Boot kaufen?
Der erste Weg bei der Suche nach einem gebrauchten Boot führt heute wohl ins Internet. Hier gibt es spezielle Bootsbörsen wie boats.com, boat24.com oder gebrauchtboote.net. Auch beim Online-Auktionshaus eBay bzw. eBay Kleinanzeigen oder über einen Gebrauchtbootmakler kann man fündig werden. Wer hingegen von Anfang an auf den persönlichen Kontakt setzen möchte, dem sei der Besuch einer Bootsmesse empfohlen. Die Boot & Fun in Berlin bietet beispielsweise eine Halle eigens für gebrauchte Boote. Auf einen Schlag verschiedene Boote besichtigen kann man zudem bei Bootshändlern oder Charterunternehmen, die vielfach auch gebrauchte Boote verkaufen. Welcher Weg auch gewählt wird: Die Entscheidung für sein „Traumschiff“ sollte man wohl überlegt und nicht übereilt treffen. Ein vermeintliches Schnäppchen entpuppt sich im Nachhinein nicht selten als Reinfall mit unentdeckten Schäden durch Wasser, Rost oder Osmose. Alles genau inspizieren, ist daher wichtig. Wer sich nicht so gut auskennt, nimmt einen Experten zur Besichtigung und Probefahrt mit.
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Foto: Messe Berlin GmbH
Ein eigenes Boot zu besitzen und rausfahren zu können, wann immer man will: Für viele ist das ein Traum und der Inbegriff von Freiheit. Frisch aus der Werft müssen Jolle, Kajütboot, Hausboot oder Motoryacht dabei nicht kommen, denn auch der Markt an gebrauchten Booten ist groß. Doch ein solcher Kauf sollte gut durchdacht sein.
1. Wie soll das Boot genutzt werden?
Viele sind nach einem Bootsurlaub ganz beseelt und würden am liebsten so schnell wie möglich wieder an Bord. Vielleicht beim nächsten Mal sogar als Eigner. Ratsam ist jedoch, zunächst in sich hineinzuhorchen und diesen Traum realistisch zu bewerten. Denn damit sich ein Kauf lohnt, sollte das gebrauchte Boot auch genutzt und nicht irgendwann irgendwo einsam rumdümpeln. Kann man sich vorstellen, viel Freizeit und einen Großteil des Urlaubs auf dem Boot zu verbringen? Falls ja: Dann auf geht’s! Wer sich hingegen vor allem als Wochenend-Kapitän sieht und auch Fan von Flugreisen oder Städtetrips ist, sollte vielleicht weiterhin auf Charterangebote setzen. So muss man sich auch nicht auf ein Modell festlegen, sondern kann immer wieder neue Bootstypen ausprobieren.
2. Gibt es eine feste Crew?
Bootfahren ist in der Regel nichts für „Einzelgänger“. Spätestens beim Schleusen oder An- und Ablegen braucht man die wachsamen Augen und helfenden Hände seiner Crew. Deshalb sollte im Vorfeld offen geklärt werden, ob Familienmitglieder oder Freunde die Bootsleidenschaft auch wirklich teilen und regelmäßig Zeit für Touren haben. Ist das nicht der Fall: Abstand nehmen vom eigenen Boot und lieber ab und zu eines mieten.
3. Sind ausreichend finanzielle Mittel vorhanden?
Ein gebrauchtes Boot ist natürlich preiswerter als ein neues. Aber beim Kaufpreis allein bleibt es nicht. Je nach Alter, der technischen Ausstattung und den verbauten Materialien kommen langfristig weitere Kosten hinzu. Motor und Getriebe müssen regelmäßig gewartet werden; auch Dinge wie Heizung, Bordtoilette, Ankerwinsch oder Pumpen benötigen womöglich irgendwann eine Reparatur. Hinzu kommen die Pflege von zum Beispiel den wetteranfälligen Materialien an Deck, die Reinigung des Unterschiffs sowie der Öl- und Anodenwechsel. Einiges davon werden handwerklich Geschickte sicher selbst erledigen können, für manches hingegen braucht man einen Fachmann. Weitere finanzielle Posten: Liegeplatz und Winterlager, Sprit und Versicherungen (Haftpflicht und Kasko). Allgemein kann man sich an der Zehn-Prozent-Formel orientieren. Das heißt, die jährlichen Betriebskosten betragen in etwa zehn Prozent des Kaufpreises.
4. Ist genug Zeit vorhanden?
Geld ist die eine, Zeit die andere Seite. Lassen berufliche und private Verpflichtungen sowie weitere Hobbys und Interessen genug Raum, um sich um das Boot zu kümmern? Denn der Besitz eines solchen kann durchaus zeitintensiv sein. Pflege und Reparaturen dauern in der Regel länger, als vorher kalkuliert. Wer nicht gerade „um die Ecke“ einen Liegeplatz ergattert hat, muss zudem auch immer Hin- und Rückfahrten einplanen. Ein Boot ist kein Fahrrad und braucht fast so viel Zuwendung wie ein neues „Familienmitglied“.
5. Wo sollte man ein gebrauchtes Boot kaufen?
Der erste Weg bei der Suche nach einem gebrauchten Boot führt heute wohl ins Internet. Hier gibt es spezielle Bootsbörsen wie boats.com, boat24.com oder gebrauchtboote.net. Auch beim Online-Auktionshaus eBay bzw. eBay Kleinanzeigen oder über einen Gebrauchtbootmakler kann man fündig werden. Wer hingegen von Anfang an auf den persönlichen Kontakt setzen möchte, dem sei der Besuch einer Bootsmesse empfohlen. Die Boot & Fun in Berlin bietet beispielsweise eine Halle eigens für gebrauchte Boote. Auf einen Schlag verschiedene Boote besichtigen kann man zudem bei Bootshändlern oder Charterunternehmen, die vielfach auch gebrauchte Boote verkaufen. Welcher Weg auch gewählt wird: Die Entscheidung für sein „Traumschiff“ sollte man wohl überlegt und nicht übereilt treffen. Ein vermeintliches Schnäppchen entpuppt sich im Nachhinein nicht selten als Reinfall mit unentdeckten Schäden durch Wasser, Rost oder Osmose. Alles genau inspizieren, ist daher wichtig. Wer sich nicht so gut auskennt, nimmt einen Experten zur Besichtigung und Probefahrt mit.